Joaquím Chissano

mosambik. Politiker; FRELIMO; Staatspräsident 1986-2005; Außenminister 1975-1986

* 22. Oktober 1939 Malehice

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/2005

vom 26. März 2005 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 33/2009

Herkunft

Joaquím Alberto Chissano wurde am 22. Okt. 1939 in Malehice (Distrikt Chibuto) als Sohn streng katholischer Eltern in der Südprovinz Gaza geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater war Angestellter bei der portugiesischen Kolonialverwaltung.

Ausbildung

Nach der protestantischen Grundschule in Xai-Xai besuchte Ch. als einer der ersten schwarzen Mosambikaner das Gymnasium in Lourenço Marques, dem späteren Maputo. 1960 begann er mit Hilfe eines Stipendiums ein Medizinstudium in Lissabon, geriet aber wegen seines Engagements in der nationalistischen Studentenorganisation NESAM schon bald in Konflikt mit den portugiesischen Behörden und wurde wegen politischer Umtriebe exmatrikuliert. 1961 ging er ins Exil nach Paris, wo er ein Jahr lang an der Sorbonne studieren konnte. In Paris gehörte er zu den Mitgründern der Nationalen Union der mosambikanischen Studenten.

Wirken

1962 kehrte Ch. nach Afrika zurück und ließ sich zunächst in Tanganjika (heute Tansania) nieder, wo er zu den Männern um Eduardo Mondlane gehörte, die in Daressalam die Befreiungsbewegung Frente de Libertação de Mosambik (FRELIMO) gründeten. Die FRELIMO nahm 1964, nach enttäuschten Hoffnungen auf ...